und die Geläutesanierung von 1988
Das Holzwerk umfasst zunächst den eigentlichen ursprünglich für drei Glocken vorgesehenen Glockenstuhl im Obergeschoß des Westturmes, eine einfache, doppelt verstrebte Bockstrebenkonstruktion. Dieser Stuhl ruht auf einem mächtigen bis auf den Boden des Turmes reichenden Untergerüst. Es umfasst vier Geschosse in Stockwerksbauweise. Wegen des großen Turmquerschnittes enthält jedes Geschoß einen starken Mittelpfosten und teilweise versteifende Mittelwände. Die ganze Konstruktion stand ursprünglich völlig frei im Turm. Verkeilungen mit dem Mauerwerk stammen erst aus jüngerer Zeit. Bemerkenswert sind die mächtigen Holzquerschnitte vor allem im Erdgeschoß und die für barocke Holzkonstruktionen dieser Region gute Verzimmerung. Eigentümlich und ungewöhnlich ist, dass die mächtigen Ständer des Erdgeschosses nicht auf einer Schwelle stehen, sondern direkt auf Mauerbänken an der Nord- bzw. Südwand des Erdgeschosses.
Gegenüber dem Untergerüst wirkt der Glockenstuhl selbst sehr nachlässig ausgeführt und bedurfte daher zahlreicher späterer Verankerungen. Auch scheinen hier, im Bereich der Glockenstube, Witterungseinflüsse dem Holzwerk mehr zugesetzt zu haben als in den geschlossenen unteren Bereichen.
Der erste gravierende Eingriff in den Altbestand erfolgte 1935, als das bisher dreistimmige Hauptgeläute auf vier Glocken erweitert werden sollte. Um diese neue vierte Glocke unterbringen zu können, wurde die alte nördliche Stuhlwand kurzerhand entfernt und an ihrer Stelle ein ungeschlachter Stahlbau errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946/47 sieben neuen Glocken gegossen, so dass nur mit den kurz darauf zurückgeführten alten Glocken, sowei den beiden mittelalterlichen, insgesamt zwölf Glocken vorhanden sind. Die acht größten davon musste der alte Glockenstuhl nun verkraften. Damit war wohl die Grenze der Tragfähigkeit erreicht; die Bewegungen des Stuhles beim Läuten nahmen zu und waren nur durch Verkeilungen mit dem Mauerwerk in Grenzen zu halten. Da zudem die Läutetechnik der alten Glocken sich noch in z. T. sehr primitivem Nachkriegszustand befand und auch bei den neuen Glocken viel zu wünschen übrig ließ, war eine Generalsanierung der gesamten Anlage unter denkmalpflegerischen Grundsätzen nicht mehr zu umgehen.
Nach längeren Vorüberlegungen und zahlreichen Gesprächen aller Beteiligten vor Ort wurde folgendes Sanierungskonzept beschlossen:
Quelle: Mit Genehmigung des Verfassers Claus Peter aus:
„300 Jahre Freckenhorster Glocken“, in „Die Glocke“ aus Oelde vom 02. und 03.01.1989