Schlagton: | f ¹ +/-0 |
Unterton: | e ° +3,5 |
Prime: | f ¹ +/-0 |
Terz: | as ¹ -2 |
Quinte: | ces² -4,5 |
Oberoktave: | f ² +/-0 |
Duodezime: | c ³ +3- |
Durchmesser: | 1112 mm |
Schlagringstärke: | 81 mm |
Gewicht: | ca. 850 kg |
Gegossen im Jahre: | 1646 |
Gegossen von: | Antonius Paris |
„+IN LAVDEM DIVARUM GEVAE FUNDATRICIS NEC NON THEODILDIS PRIMAE ABB(attiss)AE HUIUS NOBILIS COLLEGII (2. Zeile) FRECKENHORSTENSIS CONSECRATA: M. ANTONIUS PARIS ME FECIT ANNO 1646“ ⇒ Details
Übersetzung: Zum Lob der seligen Gründerin Geva und außerdem der Thiatildis, der ersten Äbtissin dieses adeligen Stiftes zu Freckenhorst, geweiht: M. Antonius Paris schuf mich im Jahre 1646
Unter den Inschriften verläuft ein Fries aus ganz zarten Rankenvoluten. Den unteren Abschluß bildet ein breiterer Rankenvolutenfries zwischen Stegen. Zwischen den beiden letzten Friesen ist ein freier Streifen belassen, in der vier Reliefs eingefügt sind: zweimal ein Kruzifix und zweimal, in ovaler Plakette, das Bild der „nährenden Gottesmutter“. Diese ikonographisch interessante Darstellung geht in vorliegender Form auf älteren Vorlagen zurück und wurde auch von anderen lothringischen Gießern benutzt.
Auf der Flanke trägt die Glocke in trapezförmiger Umrahmung aus Verschnitt des Lilienfrieses das Wappen der Äbtissin, im oberen Teil des Rahmens zwei Sterne in Kreisen und die Inschrift: SPES PROXIMA.
Gegenüber findet sich ein großes Ornamentkreuz (ebenfalls aus Verschnitt des Lilienfries) auf sechsstufigem Sockel mit Blattabdrücken. Solche Ornamentkreuze sind ein typisches Kennzeichen lothringischer Glocken und kommen auf solchen schon im 15. Jahrhundert vor. Der untere Teil der Glocke, Wolm und Schlagring, sind durch zahlreiche Stege gegliedert.
Quelle: Mit Genehmigung des Verfassers Claus Peter aus:
„300 Jahre Freckenhorster Glocken“, in „Die Glocke“ aus Oelde vom 02. und 03.01.89